In welchen Bereichen entfaltet KI das maximale Potenzial?
Shownotes
Auf Basis einer LinkedIn Umfrage haben wir uns die Frage gestellt, in welchen Bereichen KI eigentlich das größte Potenzial entfaltet und warum?
Außerdem reden wir auch über Stolpersteine sowie Vor- und Nachteile der einzelnen Geschäftsbereiche wie:
-HR
-Ressourcenplanung
-Produktionsprozesse
-Marketing
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00:00:00: Also das wird schon irgendwie, werden wir dann sehen.
00:00:06: Ist auch das erste Mal.
00:00:08: Bitte, Computer anschließen steht da.
00:00:11: Das ist egal.
00:00:12: Das ist egal.
00:00:13: Das ist so, wenn er Strom hat, hat der theoretisch bessere Performance.
00:00:16: Okay.
00:00:17: So, dann ist das jetzt das erste Mal mit Kamera quasi, ne?
00:00:20: Genau.
00:00:21: Aufrechter Sitzhaltung einnehmen.
00:00:23: Ich bevorzuge...
00:00:25: Das ist immer der Serious Aussehen.
00:00:26: Ja, ich bevorzuge weiterhin den Sackwasser.
00:00:28: Das ist natürlich so, man muss sagen, die Mikros sind noch sehr leise.
00:00:32: Da müssen wir uns noch mal was einfallen lassen, damit wir die lauter kriegen.
00:00:35: Aber das wird, dann ist die Sitzhaltung bei den nächsten Podcasts allgemein aufrechter.
00:00:40: Das ist auch eine gute Training, die Gesundheit.
00:00:43: Genau.
00:00:44: Okay, Alex Hallöchen.
00:00:46: Moin, Janis.
00:00:47: Du mal wieder hier.
00:00:48: Ja.
00:00:49: Neujahrsvorsatz eingehalten, erster Podcast im neuen Jahr.
00:00:52: Du hast gleich mal unseren Plan über den Haufen geworfen.
00:00:55: Statt einer Folge pro Monat, wolltest du jetzt auf zwei auf einmal hochskalieren.
00:00:59: Nee, das war ja schon vorher der Plan.
00:01:01: Das weiß ich nicht.
00:01:02: Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich...
00:01:04: Neujahrsansprache beziehungsweise...
00:01:06: Ist das eine Neujahrsansprache gewesen?
00:01:08: In unserem Jahresrückblick hatte ich eine Folge pro Monat in Erinnerung.
00:01:13: Aber wir versuchen es mit zwei.
00:01:15: Was ist das heutige Thema?
00:01:16: Heute habe ich mal als Aufhänger genommen, dass ich eine kleine Umfrage bei LinkedIn
00:01:20: gestartet habe, die mehr oder weniger repräsentativ ist, wahrscheinlich eher weniger.
00:01:24: In welchen Bereichen KI am meisten nutzen bringen kann, zum Beispiel Marketing, HR-Prozesse,
00:01:32: Produktionsplanung oder Ressourcenplanung?
00:01:34: Natürlich sind das nicht alle Bereiche, die es gibt, aber man kann in der Umfrage nur
00:01:37: vier angeben.
00:01:38: Und darum sind das auch die vier, über die wir heute reden, weil es auch die sind, mit
00:01:42: denen wir uns am meisten beschäftigen, in unserer Umgebung.
00:01:46: Und die Frage ist, glaube ich, einfach.
00:01:49: Ist es wirklich so, dass bestimmte Bereiche interessanter sind als andere, was sind vielleicht
00:01:53: Hemmnisse und welchen Bayes hat man da?
00:01:55: Vielleicht einfach mal aus Interesse.
00:01:57: Was war denn das Ergebnis deiner Umfrage?
00:01:59: Das Ergebnis meiner Umfrage war, dass HR- und Marketingprozesse relativ niedrig gesehen
00:02:04: wurden.
00:02:05: Also bei 13 Prozent der Leute haben gesagt, die haben am meisten Potenzial.
00:02:09: Und Ressourcenplanung und Produktionsprozesse haben jeweils 33 Leute gesagt, dass sie das
00:02:16: am spannendsten finden und am meisten Potenzial sehen.
00:02:19: Das heißt, die Industrie getrieben.
00:02:21: Aber der Bayes ist natürlich, dass wir viel in dem Umfeld unterwegs sind und die Kontakte
00:02:25: haben.
00:02:26: Von daher muss man da fairerweise sagen, dass das jetzt wenig repräsentativ ist.
00:02:29: Genau.
00:02:30: Also ich nehme anders seinen Netzwerk sehr aus dem Industriemittelstand kommt und dass
00:02:34: daher quasi die Tendenz in die Industriebereiche reingeht.
00:02:39: Hier wäre es natürlich mal interessant, jemand direkt aus Marketing und HR zu bekommen,
00:02:43: vielleicht sogar für den Podcast und mal nachzufragen, wie es dort eigentlich mit Automatisierung
00:02:47: durch KI aussieht.
00:02:48: Also ich würde sagen, falls es da jemanden gibt, sehr gerne mal melden.
00:02:52: Aber dann lass uns doch direkt mit den beiden interessanten Sachen oder laut einer Umfrage
00:02:58: erstmal für deine Zielgruppe interessantesten Sachen anfangen.
00:03:01: Produktionsprozesse, warum meinst du, ist da der Fokus so stark drauf?
00:03:07: Ja, im Produktionsprozess ist halt sehr ersichtlich und leicht messbar, meiner Meinung nach, was
00:03:13: es gebracht hat, wenn man ein Projekt anstößt.
00:03:15: Also wenn man beispielsweise eine Produktionsstrecke jetzt effizienter aussteuern kann und mehr
00:03:21: Output an Material hat, am Ende des Tages bei gleichem Input, dann kann man ganz klar
00:03:27: messen, okay, dieses Projekt hat was gebracht.
00:03:29: Das ist manchmal im Bereich Marketing und ähnlich ein bisschen schwieriger, weil da so
00:03:33: viele verschiedene Einflussfaktoren rein spielen, dass man manchmal nicht genau zuordnen
00:03:38: kann, ob die Entscheidung, die man jetzt getroffen hat, wirklich 100 Prozent auf Basis der Daten
00:03:42: liegen oder noch andere Sachen jetzt einfach andere Rahmenbedingungen haben.
00:03:45: Genau, darum ist es glaube ich immer ganz attraktiv, auch für ein Data Scientist, der
00:03:48: ein Projekt macht, der kann wirklich klar messen, hat das funktioniert, hat es nicht funktioniert
00:03:53: und je nachdem optimieren oder anders herangehen, wenn man die Prozesse gut versteht.
00:03:57: Ja, was passiert?
00:04:01: Also ich hatte gesagt, gerade in Produktionsprozessen ist sehr viel auch schon ohne KI und Data
00:04:08: Science umgesetzt, da sind dann einfach, ich sage mal, Excel-Tabellen, die sagen, zum
00:04:13: Beispiel, wie viel Bestand haben wir noch, wann müssen wir nachbestellen.
00:04:17: Meinst du, deine Umfrage oder dein Umfrageergebnis rührt auch daher, dass ohnehin schon sehr
00:04:25: viel in diesem Bereich gemacht wird?
00:04:29: Grundsätzlich wird ja Datengetrieben überall irgendwas gemacht, meine Erfahrung nach.
00:04:35: Das heißt, ganz selten ist es so, dass in einem Unternehmen Entscheidungen komplett auf Bauchgefühl
00:04:39: Basis oder nach Würfel Glück getroffen werden.
00:04:42: Die Frage ist immer, wie gut wurde das Datengetrieben gemacht?
00:04:46: Und meiner Erfahrung nach ist es oft so, dass es 1, 2, 3 Mitarbeiter gibt, die schon lange
00:04:52: dabei sind, die einfach viel historische Erfahrung haben, gutes Bauchgefühl und dann das Kombinieren
00:04:59: mit ein bisschen Excel-Daten und Power BI, da mal drüber schauen und dann mit einem Daumen
00:05:05: in den Wind angelegt sagen, das müsste ungefähr so passen.
00:05:08: Das haben wir in ganz vielen verschiedenen Set-Ups, nicht nur in der Produktionsplanung,
00:05:12: aber auch wenn man Gebiete ausbaut, neue Filialen eröffnet und ähnliches, neue Standorte
00:05:17: definiert in Immobilien guckt.
00:05:19: Natürlich wird da immer auf bestimmte Daten geschaut, aber meistens oberflächlich und
00:05:24: wenn wir jetzt in Data Science KI reingehen, dann ist ja die Frage, kommen wir als ganze
00:05:28: größer und automatisierter Auswerten.
00:05:30: Es ist vor allem spannend, wenn man viele verschiedene Rahmenbedingungen und Datensätze und Szenarien
00:05:34: hat, die ein Mensch gar nicht mehr überblicken kann.
00:05:36: Wenn meine einzigen Datensätze sind, welchen Umsatz habe ich letzten Monat gemacht und
00:05:41: welchen nächsten Monat vielleicht und welchen habe ich bisher diesen Monat gehabt, dann
00:05:45: kann Mensch das vielleicht noch überblicken.
00:05:47: Aber wenn ich anfange 20 verschiedene Parameter bei einer Maschine zu haben wie Hitze, Produktion,
00:05:52: Druck, Temperatur, alles Mögliche, dann kann Mensch das nur noch oberflächlich überblicken
00:05:57: und vor allem vielleicht auch nicht live und automatisiert.
00:06:00: Sagen wir mal ein bisschen aus dem Nähekästchen plaudern, so Projektwise von Elio, wo kommen
00:06:04: wir da genau ins Spiel eigentlich?
00:06:06: Machen wir mal ein bisschen Eigenwerbung.
00:06:07: Ja, Eigenwerbung.
00:06:09: Und dieser Folge ist gesponsert von Elio.
00:06:13: Alle Folgen sind eigentlich gesponsert von Elio, muss man fairerweise sagen.
00:06:18: Eigenwerbung.
00:06:19: Ja, wir haben tatsächlich einen starken Fokus auf Industrie- und Prozessprojekte und meistens
00:06:24: kommen wir ins Spiel, wenn ein Unternehmen bereits verschiedene Daten gesammelt hat, meistens
00:06:31: in ganz natürlichen Systemen wie ein ERP-System oder ein Produktionsplanungssystem oder normale
00:06:37: Maschindaten, die einfach vom Hersteller in der Maschine erfasst werden und sich dann
00:06:40: fragt, was kann ich jetzt eigentlich noch mehr damit machen?
00:06:43: Weil bisher haben wir das Ganze mit Excel und mit menschlicher Planungsfähigkeit überblickt
00:06:48: und versucht bestmöglich auszusteuern.
00:06:50: Und jetzt wollen wir das Ganze besser machen und da hatten wir zum Beispiel unseren Kunden
00:06:55: in Gredion, wo es darum ging Produktionsprozesse besser auszusteuern, die ganz viele verschiedene
00:07:01: Rahmenbedingungen und Parameter hatten und bei denen der Mensch halt nicht überblicken
00:07:06: konnte, okay, wenn ich jetzt die Rohstärke habe und die Menge an Material aus dem Land,
00:07:12: bei dem Maschine, die auch anders funktioniert als die andere und unter den Rahmenbedingungen
00:07:17: in der Jahreszeit gibt es da jetzt einen genau vergleichbaren Fall oder nicht.
00:07:21: Alles ist immer ein bisschen unterschiedlich und was man jetzt genau einstellen muss, um
00:07:24: die optimalen Produktionszeiten zu haben, das lässt sich schwer bestimmen und dabei
00:07:29: helfen wir mit Daten.
00:07:30: Ja, unter anderem und einfach weil es mir sehr am Herzen liegt und ich glaube auch David,
00:07:36: einem, einer Kollegen, sehr viele Firmen arbeiten heutzutage noch mit Excel ausschließlich.
00:07:44: Was ist, was ist deine Meinung dazu, Alex?
00:07:47: Meine Meinung?
00:07:48: Ja, tatsächlich arbeiten wir hier bei Elio auch mit Excel zum Teil.
00:07:52: Ja, okay, schwierig, schwierig.
00:07:54: Vielleicht hättest du mich nicht fragen lassen, ich beheust du gerade die Frage ein bisschen.
00:07:58: Ich tu es, ich frag nächste Woche nochmal David.
00:08:00: Versuchen wir es nochmal, ne?
00:08:02: Nein, ich glaube es gibt durchaus eine Daseinsberechtigung für Excel, wenn man mal schnell über ein paar
00:08:09: Zahlen den Überblick behalten möchte.
00:08:11: Aber ganz grundsätzlich, gerade wenn die Excel-Scheats größer und komplexer werden, fängt man irgendwann
00:08:17: an zu versuchen eine Applikation der Komplexe daraus zu machen, wofür es nicht gedacht
00:08:21: ist und dann ist meistens der Aufwand einfach etwas softwerkt zu entwickeln.
00:08:27: Das ist gringer als der Aufwand, Excel-Schied, wenn es vor allem dann noch in die Richtung
00:08:31: geht mit VB-Wung, nette Funktionen reinbringen, visualisieren reinhacken und so.
00:08:36: Das kommt dann fast in jedem Unternehmen vor, da gibt es die wildesten und komplexesten
00:08:40: Sachen, die keiner mehr versteht oder editieren kann.
00:08:43: Und da ist ein Stück software bauen meistens schneller, günstiger, einfacher, wartbarer
00:08:48: und auch flexibler.
00:08:50: Ich glaube teilweise auch nachhaltiger.
00:08:52: Ich meine, der Vorteil von Excel ist eben, dass nicht IT-ler nenn ich es mal ganz liebevoll,
00:08:59: Excel sehr gut bedienen können.
00:09:00: Und ich glaube in großen Teilen auch besser als viele IT-ler.
00:09:03: Also ich bin bekennender Excel-Verweigerer und ich weiß noch, dass ich unseren Daniel,
00:09:09: unseren Salesman irgendwann mal gefragt habe, wie kriege ich denn dieses Excel-Schied jetzt
00:09:13: zu einer PDF formatiert.
00:09:17: Und nur er konnte mir helfen.
00:09:18: Also ich glaube, der Punkt geht dann quasi für einen gewissen Zielgruppe an Excel.
00:09:27: Ja, meine einzige Fähigkeit bei Excel ist auch mehrere Zellen zu markieren und dann
00:09:32: automatisiert aufzusummieren.
00:09:34: Das ist so mein One-Trick.
00:09:38: Ja gut, ich meine, nicht jeder Firma hat eine IT-Abteilung oder nicht alles muss an die
00:09:43: IT-Abteilung gehen.
00:09:44: Und wenn man dann mal eben mit Excel und Power BI was aufbauen kann, was dann für diesen
00:09:48: einfachen Use Case funktioniert, why not?
00:09:50: Aber ich glaube für ein übergreifendes Datenverständnis ist es dann oft sehr challenging.
00:09:55: Und genau, da kann man dann schnell an seine Grenzen.
00:09:59: Wir haben jetzt sehr viel über Produktionsprozesse gesprochen.
00:10:04: Hast du noch was weiteres aus der Industrie, was du ansprechen würdest oder sollen wir
00:10:08: zum nächsten Thema übergehen?
00:10:09: Ich glaube, was ganz spannend ist bei jedem Thema ist okay, es gibt natürlich viel Potenzial
00:10:13: und man kann unterschiedlichste Sachen machen.
00:10:15: Aber was sind denn so typische Blocker speziell für diesen Bereich?
00:10:20: Also warum kommen Projekte vielleicht nicht zustande?
00:10:22: Und ich glaube, der Produktionsbereich hat dann ein sehr spezielles Merkmal und zwar
00:10:29: denkt man bei solchen Projekten der Produktion sehr schnell an Automatisierung und an Jobs
00:10:34: die wegfallen.
00:10:35: Wir hatten schon ein paar Mal das Thema, das im Vertriebsprozess vor allem dann beim Kunden
00:10:42: das Betriebsrat irgendwie dazu gezogen wurde oder zum Thema wurde oder sogar einmal ein
00:10:49: Projekt blockiert hat, was eigentlich schon zugesagt war und dann Jahre nach hinten geschoben
00:10:53: wurde, einfach weil gewisse Ängste bestehen, dass Jobs wegfallen, wenn so ein Projekt erfolgreich
00:11:00: ist und dann die Leute Probleme geraten.
00:11:06: Und gleichzeitig braucht man natürlich auch viel Unterstützung mit Domänenwissen und
00:11:10: Support bei solchen Projekten von den Leuten in der Produktion, die die Prozesse gut kennen.
00:11:14: Und wenn die dann keinen Bayern haben und er gegen das Projekt sind und dagegen arbeiten,
00:11:18: dann kann das auch kein Erfolg werden und wird wahrscheinlich rausgeschmissenes Geld
00:11:21: für das Unternehmen.
00:11:22: Das heißt, man hat ein paar individuelle Herausforderungen.
00:11:24: Ja, wobei ich jetzt einfach mal sagen würde, wir haben jetzt sehr viel über Ausschussware
00:11:33: gesprochen.
00:11:34: Wir sprechen hier gerade nicht über selbstfahrende Roboter durch Industrieanlagen, was mit
00:11:39: Sicherheit auch ein interessanter Punkt für KI wäre.
00:11:42: Wir haben jetzt einfach über weniger Ausschuss zum Beispiel gesprochen.
00:11:47: Ist das auch schon eine Herausforderung für potenzielle Jobverluste?
00:11:53: Ja und nein, würde ich sagen.
00:11:57: Im Speziellen vielleicht nicht, aber wenn wir jetzt mal so in dieser Themenregion bleiben,
00:12:02: fallen ja vielleicht gewisse Prozessschritte, die momentan von Experten getan werden, in
00:12:06: Zukunft weg.
00:12:07: Ich würde zum Beispiel sagen, jemand ist ein hochbezahlter Experte, der entscheidet,
00:12:11: welche Parameter bei einer Maschine eingestellt werden müssen für einen optimalen Durchlauf.
00:12:15: Und jetzt können wir das Ganze viel besser und schneller mit einer KI oder mit einem
00:12:19: Data Science Projekt machen.
00:12:21: Dann wird dieser Experte vielleicht irgendwann gar nicht mehr gebraucht, wenn er einfach am
00:12:26: Ende sowieso nur noch das einstellt, was die KI ihm sagt.
00:12:29: Genauso wie wenn bestimmte Prozessschritte vielleicht ganz rausfallen, weil sie nicht
00:12:34: mehr nötig sind.
00:12:36: Aber weil wir Sachen jetzt schon vorher sagen können, bestimmte Tests oder so, vielleicht
00:12:39: nicht mehr nötig sind, dann können da schon Fragen auftauchen.
00:12:42: Und was genau ist da deine Meinung in diesem Punkt bei diesen Fragen, die da auftauchen
00:12:47: können?
00:12:48: Also müssen diese Experten jetzt wirklich um ihren Job fürchten durch KI?
00:12:53: Ich glaube in Deutschland sind wir hier ziemlich gut aufgestellt, was die Sicherheit von Arbeitsplätzen
00:12:58: angeht, vor allem in größeren Unternehmen.
00:13:01: Ich glaube in Amerika könnte dir das durchaus mal passieren, dass du dann am nächsten Tag
00:13:04: auch auf vor die Tür gesetzt wirst.
00:13:06: Wenn du nicht mehr gebraucht wirst, aber mit allen Unternehmen, also nicht mit fast allen,
00:13:11: mit allen Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben über solche Projekte war immer ganz
00:13:15: klar, die Leute sollen jetzt nicht wegrationalisiert werden, sondern wir wollen ihre Arbeitszeit
00:13:18: effektiver nutzen.
00:13:19: Wenn wir sie für diesen Prozessschritt nicht mehr brauchen, dann haben wir was anderes für
00:13:23: sie zu tun, wo wir sie sinnvoll einsetzen können, wodurch wir einfach wettbewerbsfähiger sind,
00:13:28: wenn wir unsere Arbeitskräfte sinnvoll nutzen können.
00:13:31: Viele Unternehmen haben sowieso auch ein Fachkräftemangel im bestimmten Bereich.
00:13:34: Das heißt, es geht auch einfach darum, überhaupt fehlende Fachkräfte zu bekämpfen.
00:13:39: Und das ist jetzt sehr, Unternehmen ist unterschiedlich, ich habe auch schon ein paar Unternehmen, die
00:13:43: Fantasie gehört.
00:13:44: Ja, vielleicht müssen unsere Mitarbeiter nur noch vier Tage die Woche arbeiten und den
00:13:49: Rest der Zeit können wir dann Innovationsthemen oder neue Ideen und so investieren.
00:13:53: Aber da ist natürlich immer die Frage, ob das dann am Ende wirklich so gemacht wird
00:13:57: oder die Kosten einfach eingespart werden.
00:14:00: Da muss man auch ehrlich zu sich selber sein.
00:14:02: Aber genau, es gibt ganz viele verschiedene Herangehensweise und ich glaube, die Zeit lässt
00:14:07: sich nicht aufhalten, weil am Ende muss man auch über sich hinaus wettbewerbsfähig bleiben.
00:14:12: Wenn man selber nicht macht, die anderen machen es wahrscheinlich und wenn man dann hinten
00:14:16: dran bleibt, dann endet man wie die großen Pferdekutschenproduzenten der damaligen Zeit.
00:14:21: Ja, ich muss sagen auch, meine Meinung da reinzustreuen, ich glaube, es gibt so ein gewisses Pareto-Prinzip,
00:14:26: dieses 80/20-Prinzip.
00:14:27: Und ich glaube, dass die letzten 20 Prozent in sehr vielen Automatisierungsschritten extrem
00:14:32: schwer sind.
00:14:33: Das haben wir beim autonomen Fahren gesehen.
00:14:35: Wir reden jetzt schon seit vielen, vielen Jahren über autonom fahrende Autos.
00:14:39: Aber speziell auch hier in Deutschland, glaube ich, sind wir noch relativ weit davon entfernt,
00:14:44: dass Autos wirklich sehr autonom fahren können.
00:14:46: Und ich glaube, dieses Prinzip, was auf Autos jetzt gilt und teilweise auch für Ärzte,
00:14:54: kann sich entsprechend auch auf unser Beispiel jetzt ausweiten, dass eben die letzten 20
00:15:00: Prozent ein sehr, sehr schwieriger Schritt sind und ein sehr CA-Schritt auch ist.
00:15:06: Und ich glaube, dass viel erleichtert wird, aber nicht unbedingt alles wegfällt.
00:15:12: Aber gut, ich glaube, das Thema allgemein, das ist sehr bekannt, sehr breit schon besprochen,
00:15:18: lassen wir uns noch mal zum nächsten Stichpunkt rübergehen.
00:15:21: KI und Automatisierung in HR-Prozessen.
00:15:24: Das war ja auch ein Beispiel von dir.
00:15:26: Was hast du denn dazu zu sagen, erst mal?
00:15:28: Fangen wir mal mit der offenen Frage an.
00:15:30: Die offene Frage.
00:15:31: Ich glaube, HR-Prozesse sind superumstritten in der Form, die uns als kleines Unternehmen
00:15:39: vielleicht gar nicht so bewusst ist, weil ich weiß gar nicht, ob es in Deutschland so
00:15:43: stark ist, natürlich auch, aber gerade in Amerika und auch in vielen anderen Ländern, aber natürlich
00:15:47: auch in Deutschland, rein schon gesetzlich, müssen so HR-Prozesse möglichst fair sein,
00:15:54: die sollen nicht diskriminierend sein.
00:15:56: Da gibt es ganz viele Regelungen, die da reinspielen, dass manche Leute vielleicht manchmal
00:16:01: bevorteilt werden sollten oder vielleicht auch nicht.
00:16:03: Und tatsächlich gibt es sehr viel Gegenwind gegen KI in HR-Prozessen, weil halt die Befürchtung
00:16:12: ist, dass manche Leute dann vielleicht gar keine Chance haben, einen Job zu bekommen,
00:16:15: weil sie in bestimmte Bias ist, reinfallen, die die KI gerade nicht gut findet und dass
00:16:21: das dann vielleicht nicht mehr nachvollziehbar ist.
00:16:23: Amerika, die sind ja mit der Gesetzgebung auch ein bisschen schneller als wir, gibt es mittlerweile
00:16:27: in vielen Staaten konkrete Gesetze, dass KI in HR-Systemen und Prozessen nur eingesetzt werden darf,
00:16:33: wenn das mehr oder weniger TÜV-Zertifiziert ist. Also natürlich gibt es da keinen TÜV, sondern halt
00:16:38: quasi ein Equivalent, aber die müssen das sehr genau prüfen lassen und zertifizieren lassen. Auch
00:16:43: beim EUAI-Act, was diese ganze KI-Geschichte bei uns in Europa jetzt reguliert, ist HR als Risikoprozess
00:16:54: gekennzeichnet. Und für mich ist es, wir als kleines Unternehmen haben andere HR-Prozesse als
00:17:00: Konzernen und kriegen auch ganz andere Anzahl an Bewerbungen und so weiter. Aber ich frage mich
00:17:05: halt immer bei so was ist ein Mensch nicht auch am Ende, hat er nicht auch einen starken Bayes,
00:17:10: ganz natürlich. Was mir bei so was immer auffällt ist, wir setzen viel höhere Maßstäbe an die KI
00:17:16: als an uns selber. Ja gut, das ist oft so. Ich muss auch sagen oder mal so gefragt, was genau
00:17:22: würde denn durch KI automatisiert werden bei den HR-Prozessen? Die ganze Auswahl von vorne
00:17:27: bis Ende oder wie kann ich mir so eine Automatisierung in der HR genau vorstellen? Ich glaube,
00:17:34: man kann natürlich den Faktor Mensch bei HR niemals rausrechnen. Das wäre zumindest können,
00:17:39: vielleicht schon. Aber ob man es will, ist eine andere Frage. Am Ende ist ja auch so objektiv
00:17:45: und anbei ist, wie man HR-Prozess gestalten möchte. Das Bauchgefühl muss ja stimmen. Wenn
00:17:49: jemand im Team dazu kommt, dann muss man ja das Gefühl haben, der wird da reinpassen und die
00:17:53: würden sich gegenseitig gut verstehen. Das Gefühl hat, das passt überhaupt nicht. Dann kann
00:17:57: der noch so qualifiziert sein und noch so ein toller Kerl oder Frau sein. Am Ende des Tages ist es
00:18:02: dann für beide Seiten vielleicht doch besser, wenn man nach einem anderen Job sucht. Und im
00:18:09: ganzen HR-Prozess kann man natürlich Auswahl von CVs, also mit wem spreche ich überhaupt,
00:18:13: kann man automatisieren. Die Interview-Prozesse kann man zum Teil sicherlich auch automatisieren.
00:18:20: Das heißt, fachliche Qualifikationen checken durch individuell generierte Aufgaben und
00:18:23: automatisierte Auswertungen der Lösungen, Assessments, inwiefern jemand im Team arbeiten
00:18:30: würde. Viele Sachen, die wir momentan machen, gerade mit Gen A und den Möglichkeiten,
00:18:35: passiert heutzutage auch schon und kann man automatisieren. Aber wie gesagt, aus meiner Sicht
00:18:43: der Faktor Mensch sollte sowieso nie rausfallen beim HR-Prozess. Ja gut, du hast ja schon gesagt,
00:18:48: dass das sehr viele Unternehmen unterschiedliche Anzahl an Bewerbungen haben. Wir können unsere
00:18:54: Bewerbungen so gerade noch überschauen, will ich behaupten. Aber bei so einem Konzern,
00:19:02: was meint es mich, viele Bewerbungen können da pro Tag reinkommen, je nachdem welcher?
00:19:05: Das kommt auf die Position an, denke ich mal. Wenn man eine so Fachkräftemangelposition,
00:19:09: wie jetzt ein Senior-Jabber-Entwickler hat, dann bekommen die auch keine 1000 Bewerbungen am
00:19:14: Tag, sondern vielleicht ein paar pro Monat. Aber bei anderen Positionen wie jetzt einen
00:19:23: HR-Analyst, ein Business-Analyst oder so, ein Projektmanager, da können auch mal hunderte
00:19:28: oder tausende Bewerbungen drauf kommen, vor allem auf Junior-Positionen, wenn Leute in
00:19:32: die Frischwurmstudium sind und ihren ersten Job suchen beim großen Unternehmen, da ist es
00:19:36: dann manchmal schwer zu filtern. Ja, ich meine auch mal gehört zu haben, dass sich die Leute
00:19:40: in den HR-Abteilungen gerade von großen Unternehmen noch nicht mal mehr alle Lebensläufe komplett
00:19:45: durchlesen. Also es geht meistens so um den ersten Eindruck. Ich weiß gar nicht mehr,
00:19:49: welches Limit es da gab, wie viele Sekunden so eine Person auf einen CV guckt. Aber da
00:19:54: wirst du schon recht haben, dass es nicht ganz an Bayern ist, glaube ich.
00:19:57: Nee, es gibt ja teilweise auch harte Filter, die gar nicht wirklich klug sind vielleicht.
00:20:02: Zum Beispiel gibt es zwar vielen Unternehmen, die zu viele Bewerben bekommen, einfach Notenfilter.
00:20:06: Das gesagt wird, wenn du nicht mindestens eine 1,2 im Bachelor oder Master hattest, dann
00:20:10: schauen wir uns den CV nicht mal an. Einfach damit aus den 10.000 Bewerbungen 500 werden.
00:20:15: Ja. Und das sortiert natürlich auch potenziell sehr gute Kandidaten aus, weil Noten-Schlitte
00:20:23: halt fraglich sind, wie gut das Instrument wirklich ist, um zu bewerten, ob jemand jetzt
00:20:30: ein guter Mitarbeiter sein wird oder nicht. Aber irgendwelche objektiven Maßstäbe musst
00:20:33: du ansetzen und das ist der einfachste und ersichtlichste.
00:20:36: Ja, ich weiß noch, gestern Abend hat mich unser Salesman gebeten, etwas in meinen
00:20:42: Lebenslauf einzutragen oder in meinen Expertenprofi von Elio. Nämlich die dritte Normalform,
00:20:49: die sollte irgendwo stehen, damit ein Recruiter das mit Steuerung und F finden kann, falls
00:20:54: es gefordert ist. Ich weiß nicht. Ich habe Daniel kurzzeitig geschrieben, dass ich langsam
00:20:59: den Glauben an die Menschheit verliere, bei solchen Maßstäben, das war schon echt
00:21:03: übel. Aber nehmen wir mal an, wir würden jetzt KI im HR-Prozess einsetzen. Was wäre
00:21:12: so der erste Punkt, wo du ansetzt?
00:21:14: Ich glaube, der erste Punkt wäre tatsächlich Screening von CVs, weil wir kriegen tatsächlich,
00:21:23: haben wir ja schon mal im früheren Podcast-Folge darüber gesprochen, wenn wir jetzt zum Beispiel
00:21:27: die LinkedIn-Ads schalten, schon viele Bewerbungen, aber halt sehr viele, die überhaupt nicht
00:21:33: passen von den Grundvorhaussetzungen, also von den Sprachkenntnissen, die erforderlich
00:21:37: sind, von einer Mindestanzahl an Erfahrung, von der Location, wo die Leute gerade sitzen,
00:21:45: wenn die zum Beispiel jetzt gerade in Pakistan sitzen und überhaupt nicht in Deutschland,
00:21:49: dann sind das vielleicht Sachen, wo ich weiß, okay, das ist für uns erstmal nicht interessant
00:21:53: und das hat mir aber trotzdem erstmal in den CV anschauen muss und das überblicken
00:21:57: muss und oft ist das auch nicht sofort ersichtlich, um das zu verstehen und da kann man natürlich
00:22:03: auch automatisieren. Und das ganze Thema Interview-Prozesse, vor allem ich glaube Probeaufgaben, Assessment,
00:22:12: wir haben ja immer eine Probeaufgabe, die wir den Bewerber schicken, wo wir dann am
00:22:16: Ende über die Lösung sprechen und Tech-Interview generelles machen und die ist immer standardisiert
00:22:21: und die gleiche und an sich kann man die auch in den Chagivity reinwerfen und kriegt wahrscheinlich
00:22:25: sehr schnell eine gute Lösung. Und da Varianz reinzubringen, indem man vielleicht individuellere
00:22:31: Aufgaben generiert, Probewerber vielleicht sogar abgestimmt auf sein Erfahrungsschatz,
00:22:35: das so wahrscheinlich in Junior eine andere Aufgabe bekommt als ein Senior und vielleicht
00:22:39: sogar abgestimmt auf ein CV, da gibt es ja so viele Möglichkeiten, die absolut nicht
00:22:43: absurzt sind mit Generei, sondern eigentlich sogar gut machbar und das wären zum Beispiel
00:22:47: Themen, die für uns spannend wären. Ja gut, wobei ich sagen muss, dass gerade bei den
00:22:54: Probeaufgaben, die wir schicken und das Nachgespräch, mir wäre es persönlich egal, ob die Aufgabe
00:23:00: mit Chagivity gelöst worden wäre oder nicht, weil zum einen geht es uns ja darum zu sehen,
00:23:05: wie gut kann man mit einer Person arbeiten und welches Tooling hat die Person überhaupt
00:23:09: und wenn Chagivity zum Tooling gehört, dann ist das erstmal was Gutes. Und am Ende kriegst
00:23:16: du das sehr gut auch im Gespräch raus, ob eine Person jetzt Ahnung hat oder nicht. Also
00:23:21: unabhängig davon, auf welchem Erfahrungslevel die Person allgemein ist, ich glaube dieses
00:23:25: Gespräch, welches wir dann im zweiten Schritt führen, ist immer Gold wert und das bildet
00:23:29: eigentlich immer unsere Meinung. Also weniger die Abgabe einer Person als viel mehr das
00:23:36: Nachgespräch. Genau, das stimmt auf jeden Fall. Im Endeffekt hatten wir ja auch schon
00:23:41: Bewerber, die mit Chagivity die Lösung gelöst haben und wo sich im Gespräch rausgestellt
00:23:45: hat, okay, alleine hätten sie es nicht geschafft und sie haben sich auch vielleicht nicht detailliert
00:23:49: genug damit beschäftigt mit den Themen. Das fällt dann natürlich sofort auf und wenn
00:23:53: jemand einfach sich aber Zeit spart und es aber eigentlich kann dann umso besser, dann
00:23:57: heißt das, dass die Person effizient arbeiten kann und gute Lösungswege sucht, dann ist
00:24:02: das eher ein Pluspunkt, das wir mit Chagivity gemacht haben als ein Minuspunkt, wenn man
00:24:05: es am Ende gut verargumentieren kann. Und was glaube ich auch ein Thema ist, wenn man jetzt
00:24:12: Varianz in Aufgaben reinbringt, ist das vielleicht auch gar nicht so gut, weil an die Vergleichbarkeit
00:24:15: natürlich auch schwieriger wird. Wenn man jedem die gleiche Aufgabe gibt, dann hat man natürlich
00:24:20: auch die Möglichkeit die Lösungen zu vergleichen und zu sagen, okay, da hatten jetzt alle riesige
00:24:25: Probleme mit, vielleicht ist die Aufgabe einfach nicht gut oder der hatte das sofort erkannt
00:24:30: und der nicht. Woran liegt das denn? Ja, manchmal geht es auch einfach nur darum, eine Person
00:24:35: wirklich in die Verzweifelung zu schätzen, mal zu schauen, was daraus gemacht wird.
00:24:41: Also es muss nicht immer der leichteste Weg sein. Aber gut, HR, ich würde das mal als
00:24:49: grundsätzlich abgeschlossen betrachten. Zumal wir schon mal darüber im Kontext von Dev-Guru
00:24:53: geredet haben, lass uns ruhig zum letzten Punkt darüber gehen. Marketing. Ja, Gefahr
00:25:00: und Potenzial der KI im Marketing, was sagst du dazu? Ich glaube, man muss ein bisschen
00:25:04: unterscheiden, was man im Marketing überhaupt macht. Marketing ist ja ein super breites Feld
00:25:09: und ich würde für KI-Einsatz mal so zwei Sachen grundsätzlich unterscheiden. Das eine ist,
00:25:15: dass man Prozesse automatisiert in der Tätigkeit des Marketings. Das heißt, wenn ich zum Beispiel
00:25:20: Anzeigen erstelle, dass ich Bilder, Creatives für meine Werbenbeanzeigen mir erstelle, das
00:25:25: ist ja erstmal einfach Arbeitsaufwand und da kann ich schneller werden, vielleicht sogar
00:25:29: bessere Ergebnisse bekommen, als wenn ich das alles eigenständig mache. Ich habe das
00:25:35: zum Teil sogar schon mal für uns verlinkt in Werbung probiert, da über einen SaaS-Software,
00:25:39: die das ganze Genial getrieben macht, 50, 60 verschiedene Versionen unserer Werbeanzeigen
00:25:45: zu generieren, um einfach mehr verschiedene Varianten zu haben und besser. Aber ich muss
00:25:50: ganz ehrlich sagen, das war alles schrott, was da rausgekommen ist. Aber vielleicht lag
00:25:54: das einfach an der SaaS-Lösung und nicht im allgemeinen Problem. Genau, der erste Bereich
00:25:59: ist, man kann sich Arbeit sparen im Prozessen und der zweite Bereich ist, dass man, glaube
00:26:05: ich, Daten getrieben, Prozesse besser aussteuert und bessere Entscheidungen trifft. Das heißt,
00:26:10: dass man zum Beispiel sagt, okay, ich klassere meine Kunden in bestimmte Gruppen und jeder
00:26:14: kriegt unterschiedliche Angebote. Ich habe eine Recommendation Engine, die nur bestimmten
00:26:18: Kunden zum bestimmten Zeitpunkt bestimmte Angebote unterbreitet oder bestimmte Produkte
00:26:22: zeigt. Wie bringe ich meinen Kunden möglichst schnell zum optimalen Produkt für ihn? Das
00:26:27: fällt alles für mich ein bisschen unter dem Bereich Marketing. Welche Werbeanzeigen,
00:26:31: welche Themen spiele ich, welchen Kunden aus, wie ich viel bedrehe, investiere ich in
00:26:35: welche Kanäle. Also so etwas wurde ja schon immer Daten getrieben, ausgewertet und bearbeitet.
00:26:41: Und ich glaube, mit KI-Methoden kann man da einfach vielleicht noch besser arbeiten, als
00:26:48: wenn ein Mensch einfach nur über KPI ist, drüber schaut. Und gleichzeitig gibt es halt Prozesse
00:26:52: im Marketing, die einfach automatisiert werden können.
00:26:54: Ja, ich glaube, ich würde Marketing nicht nur auf Werbung beziehen, sondern sogar in
00:26:59: die Politik reingehen. Ich meine, Cambridge Analytica war ein Riesending. Es ist im weitesten
00:27:05: Sinne ja auch Marketing. Also ob du jetzt dafür sorgst, dass bestimmte Parteien gewählt werden
00:27:13: oder dass ein Produkt gekauft wird, ich glaube, der Sprung, der ist gar nicht so weit, oder?
00:27:17: Ja, es ist ja fast alles Marketing- und Vertrieb. Selbst Recruiting-Mitarbeiter gewinnen ist
00:27:21: auch Marketing- und Vertriebprodukte verkaufen natürlich sowieso, dass das erste was man
00:27:25: verbindet. Aber genau, im Endeffekt ist alles im Leben ein bisschen Marketing und Vertrieb.
00:27:30: Ja, entsprechend hätte ich gesagt, bei deiner Umfrage würde ich im Bereich Marketing einfach
00:27:34: weil das so ein Riesenfeld ist, weil alles rein fällt, hätte ich gesagt, dafür hätte
00:27:39: ich gewoted. Ich weiß gar nicht, ob ich es selbst mitgewoted habe, aber da wäre meine
00:27:43: Stimme tatsächlich hingegangen, weil da einfach auch so viel Potenzial ist. Gerade im Vergleich
00:27:49: zur Produktion, wo so schon sehr viel gemessen wird, auch sehr viel analytisch schon gearbeitet
00:27:55: wird, der Bereich der Produktionsoptimierung, der ist schon sehr erschlossen durch sehr
00:27:59: viele verschiedene Tools. Natürlich gibt es so viele Tools auch im Marketing, aber ich
00:28:04: glaube, dass die Fragestellung im Marketing allgemein noch mal wesentlich offener sein
00:28:08: kann als die in der Produktion, oder? Das stimmt, auf jeden Fall. Aber die Ergebnisse sind
00:28:14: erfahrungsgemäß auch schwerer messbar. Es gibt aber ganz, ganz viele spannende Fun Facts
00:28:20: für Analyse von Daten in dem Kontext. Ich hatte mal ein Buch gelesen, wo, glaube ich, 200
00:28:27: Fun Facts drin waren, als zum Beispiel bei der US-Wahl. Donald Trump gegen Hillary Clinton
00:28:32: war es so, das gesagt wurde anhand der Google Suchergebnisse. Wenn jemand Trump Clinton
00:28:39: eingibt in die Suche, dann wird er Trump wählen. Und wenn er Clinton Trump eingibt in die Suche,
00:28:43: dann wird er Clinton wählen. Einfach weil man den, den man mehr mag, eher in die Suche
00:28:47: eingibt. Und dann hat man das am Ende verglichen mit den historischen Daten. Was wurde in welchem
00:28:51: Bundesstaat, wie viel gesucht und wie wurde gewählt. Und das stimmte zu 100 Prozent in
00:28:55: allen Bundesstaaten überein. Also da, wo die Suchergebnisse höher waren für Trump Clinton,
00:29:00: wurde immer Trump gewählt und andersherum genauso. Und das ganze über Jahre hinweg,
00:29:05: also auch in mehreren Wahlen nachweisbar. Und in die Richtung gibt es ganz, ganz viele
00:29:10: Fun Facts, wie man auf Basis von Datenrückschlüsse schließen kann.
00:29:13: Ja klar. Klar. Ich meine, wir haben auch schon mal im weitesten Sinne ein Projekt da gehabt,
00:29:17: wo wir optimale Verteilungen für Shops oder für lokale Geschäfte versucht haben zu
00:29:27: identifizieren anhand der Bevölkerung, die in diesem Ort wohnt. Also wie zahlkräftig
00:29:33: sind die Leute, die im Umkreis wohnen, wie gut ist das angebunden. Da kann man schon
00:29:39: sehr viel mitmachen. Genau, aber auch das ist genau so ein Projekt, wo man eine gewisse
00:29:43: Unsicherheit hat, wie die Zusammenhänge wirklich sind und wo, was man auch sagen muss,
00:29:47: auf die Datenlage viel schlechter ist als in der Produktion oder in der Fertigung. Weil
00:29:52: in der Produktion Fertigung kannst du halt sehr genau tracken, was du machst mit Sensorik,
00:29:56: mit Maschinendaten, mit faktischem Input/Output. Wenn du jetzt in den Bereich Sales Marketing
00:30:02: gehst, dann triffst du viele Annahmen auf Basis von ja, ich glaube, das ist so und so erfassen
00:30:07: mir die Daten und da können sich sehr schnell große Fehlannahmen einschleichen, die gleich
00:30:13: alles in Frage stellen. Aber genau, deswegen ist das Potenzial da ja auch so riesig. Genau.
00:30:17: Wer was gut macht. Wenn man es hinkriegt, diese offenen Fragen richtig zu beantworten
00:30:23: oder was heißt richtig zu beantworten, wenn man es hinkriegt, darauf erstmal Antworten
00:30:26: zu finden, die funktionieren, dann ist das ein Riesenmähwert. Wir haben dort sehr viele,
00:30:32: ich sage mal, implizite KPIs im Bereich Marketing versus im Bereich Produktion sehr viel explizites,
00:30:40: wie du schon gesagt hast. Maschinen haben Temperaturmesser, wir haben dort Messwerte,
00:30:45: die sehr genau auf einen Zeitpunkt und auf einen Event zurückzuführen sind und das ist eben in
00:30:52: anderen Feldern nicht so. Deswegen, wie gesagt, meine Stimme wäre bei Marketing. Wo ist deine
00:30:59: Stimme gelandet, wenn du selbst hättest voten können? Meine Stimme wäre tatsächlich bei
00:31:03: den Produktionsprozessen gewesen. Einfach weiß ein Thema ist, was mich auch noch ein bisschen
00:31:08: mehr interessiert und weiß vor allem halt einfach schön finde, dass man am Ende wirklich ganz klar
00:31:14: sagen kann, was und wie viel ist rausgekommen und wie gut. Das ist im Marketing immer ein bisschen
00:31:18: schwieriger, aber wie du gesagt hast, an sich ist das Potenzial im Marketing. Eigentlich müsste
00:31:23: jetzt mit der Aussage schon meine Stimme doch beim Marketing eigentlich das Potenzial, das Potenzial
00:31:28: ist größer, einfach weil es viel breiter anwendbar ist und am Ende direkt mit Umsatz korreliert und
00:31:35: man viele Wins mitnehmen kann und es ist natürlich da auch Unmenge von Daten gibt, mit denen man
00:31:39: arbeiten kann, aber ich glaube es ist allgemein schwerer und es ist dort leichter Fehler zu machen
00:31:46: und die Leute, die da im Projekt sind, da muss man immer sehr vorsichtig sein, dass man nicht sein
00:31:53: eigenes Gefühl und seine eigene Meinung dann in die Daten überträgt. Ja, vielleicht einfach mal an
00:31:59: dieser Stelle, wir sind natürlich sehr in der Industrie unterwegs und entsprechend haben wir
00:32:04: auch mehr Projekte in diesem Bereich, aber einfach mal einen Aufruf, falls ein Machine Learning
00:32:12: Engineer oder ein Data Scientist im Bereich Marketing unterwegs ist, wirklich mal gerne zu
00:32:17: einem Podcast melden, ich glaube das wird auf jeden Fall auch interessant für uns werden und ich
00:32:25: würde jetzt einfach mal ganz sanft in unser letztes Thema überleiten. Ja, Essen steht seit
00:32:29: einer halben Stunde in der Küche, wahrscheinlich. Hast du es schon bestellt? Ja. Okay, wir sehen uns
00:32:36: oder wir hören uns in der nächsten Folge, es gilt jetzt Pizza. Tschüss. Jetzt muss ich hier noch stoppen.
00:32:42: So.
00:32:44: Ah.
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